49,5% der Bevölkerung in Deutschland, vor allem die 30-40jährigen (73%!) gaben 2022 an, dass sie sich massiv erschöpft fühlen. Leistungs- und Zeitdruck, äußere Umstände, Schnelligkeit, Digitalisierung, politische Krisen und eigene Herausforderungen wie Beruf und Familie zu vereinen, führen zu Stress und als Resultat zu starker Antriebslosigkeit.
Wie du wieder in deine volle Energie und Kraft kommst, wenn du dich antriebslos und erschöpft fühlst, teile ich mit dir heute.
- Was sind die Auslöser des Gefühls von Antriebslosigkeit und Erschöpfung?
- Was bedeutet es voller Energie zu sein und was sind effektive Energiegeber?
- Dazu gibt es 4 effektive Tipps, das Energieglas mit den kleinen und großen Dingen im Leben wieder zu füllen.
Ständig erschöpft. Meine Erfahrung mit Antriebslosigkeit.
Es gab einen Abschnitt in meinem Leben, an welchem ich mich jeden Morgen fühlte, als ob mich ein LKW nachts überfahren hatte. Ich hatte keine Lust aufzustehen, quälte mich mit dem Gedanken: „ich habe überhaupt keine Energie für die Arbeit“ aus dem Bett und machte mich unter Druck fertig.
Mein innerer Funktioniermechanismus lief noch ganz gut und ich machte mich in zwanzig Minuten fertig, rauf aufs Fahrrad, um schnell in die Arbeit durch den englischen Garten zu düsen. Die Bewegung tat mir immer gut.
Bei der Arbeit überkam mich erst mal die Flut an Emails und ich prokrastinierte an der Kaffeemaschine mit Kolleg:innen, bis ich mich aufraffte, anzufangen. Anzufangen mit einem Thema, welches mich überhaupt nicht interessierte und ich den Sinn dahinter auch nach einer Weile immer mehr hinterfragte. Die Tage fühlten sich manchmal ewig an und manchmal schnell, da ich mit Druck doch gut alles wegarbeiten konnte. Die Momente, die mir Energie schenkten, wie zum Beispiel Präsentationen halten, waren doch eher rar gesät.
Jedoch dachte ich: ich kann mich doch nicht beschweren, ich habe doch alles. Ich verdiene sehr gut, habe nette Kolleg:innen und habe Zeit abends noch meinen Hobbies nachzugehen. Außerdem hatte ich trotz allem auch gutes Ansehen und scheinte meinen Job gut zu machen. Mein Innenleben widerspiegelte dies aber nicht. Ich war ständig ohne Energie bei der Sache.
Die Antriebslosigkeit und Unlust kosteten mich viel meiner Kräfte und ich suchte nach Wegen, um dies wieder auszugleichen.
Abends hatte ich zwei Optionen: der Lustlosigkeit, die ich am Tag erfahren habe, Raum geben und mich vor den Fernseher zu lümmeln.
Oder in den Sport gehen und Freunde treffen. Ich entschied mich zum Glück meistens für Zweiteres, welches im Nachhinein sicherlich sehr wichtig für meine mentale Gesundheit war.
Die Lösung, wie ich wieder in meine Energie kam, teile ich mit dir unten und mit diesen effektiven 4 Tipps.
Erkenne deine Energiegeber und Energiezieher
Stell dir ein volles Glas Wasser vor. Die Energie, die du am Morgen besitzt steht normalerweise für ein 100% gefülltes Glas. Nach einer Nacht mit schlechtem Schlaf eher bei 80%.
Nun startet der Tag und bei jedem individuell gibt es Erlebnisse, Gedanken und Aufgaben, die Kraft, Energie und Konzentration ziehen. Dadurch leert sich das Glas in verschieden großen Tropfen.
Was kann uns Energie ziehen?
Diese Beispiele tragen zu Energielosigkeit bei:
- Am Morgen startet der Tag schon mit dem ersten Gedanken, der besagt: heute muss ich schon wieder arbeiten, ich habe keine Lust.
- Das ungesunde, hektische Frühstück.
- Die negativen Nachrichten, die unbewusst unser Angstsystem aktivieren.
- Der Stau oder Autofahrer:in, der die Vorfahrt übersieht.
- Das volle Emailfach.
- Die Pizza zum Mittagessen.
- Die unfreundliche Email eines/r Kund:in oder Kolleg:in.
- Die vielen To-Do Listen neben Haushalt, Job die z.B. auch Mütter oder Väter vor sich haben.
- Ständige Gedanken, die sich um den eigenen Leistungsdruck kreisen, wie ich muss besser sein, es muss perfekt sein.
Abends ist man eigentlich zu müde, um noch Sport zu treiben, obwohl man es sich vorgenommen hat. Denn das Glas ist schon um 17Uhr leer. Kaffee wirkt nur kurzfristig, sowie Süßigkeiten. Der Spiegel fällt wieder ab und man greift wieder zu.
Also entscheidet man sich meist für Streaming auf dem Sofa, um dann erschöpft wieder zu schlafen und auch nur hier kurz zu regenerieren.
Dies kann soweit führen, dass die Batterie oder Glas immer leerer wird beziehungsweise morgens nicht mehr aufgefüllt ist und es tatsächlich bei manchen bis zum einem Burn-out führen kann (und dies muss nicht alleine nur von zuvielen To Do’s kommen, sondern vom falschen Mix an Dingen).
Die richtigen Energiegeber verhelfen auch tagsüber zu Kraftschüben
Der Ausdruck „voller Kraft oder voller Energie“ zu sein beschreibt einen Zustand, in welchem man sich stark, konzentriert, energetisch und auch positiv fühlt.
Das Gegenteil wäre sich kraftlos, erschöpft, antriebslos und schwach zu fühlen.
Kraft zeigt sich einerseits oft in Form eines aufgerichteten Körpers (gesund, stark, aufgerichtet). Aber wichtiger ist dabei der mentale Zustand. Beide kombiniert sind dabei zielführend.
Es bedeutet zusätzlich in Situationen, wie mit Stress, Veränderung und Umbruch weiterhin positiv, zuversichtlich fokussiert seinem Ziel oder dem Leben zu folgen. Das mag das glückliche Leben sein oder eine berufliche Vision oder ein Sportziel.
Energie =
- Resilient mit Stress umgehen
- Ziele schneller und überhaupt erreichen
- Zuversichtlicher mit der Zukunft umgehen
So füllst du dein Energieglas mit diesen 3 Schritten:
-
Eigenverantwortung
Es ist leicht, die Schuld für die Energie anderen Dingen zu geben. Oft können das Wetter, die verspätete Bahn, die vielen Haushaltsaufgaben, die Kindererziehung oder Verantwortung im Beruf der Grund für einen niedrigen Energiehaushalt sein. Der/die Schuldige ist oft leichter zu finden, als bei sich selbst zu schauen. Allerdings gibt es nichts und niemanden im Außen, der diese Balance für einen wiederherstellt. Außer man selbst.
Deswegen ist Priorität Nummer eins, gut für sich zu sorgen. Erst wenn ich für mich da bin, kann ich auch für andere da sein.
2. Erkenne Prioritäten
Ein Professor zeigte den Studierenden ein leeres Gurkenglas, dass er mit Golfbällen füllte. Er fragte: ist das Glas voll? Alle antworteten mit Ja. Dann nahm er Kieselsteine und füllte die Lücken auf und fragte wieder, ob das Glas voll sei. „Ja“. Nun nahm er Sand und füllte nochmal die Lücken auf und am Ende wiederholte er dies nochmal mit Bier 😉 (oder auch Wasser).
Das Glas zu füllen bedeutet, richtig zu priorisieren, was nun Energie gibt oder um was man sich im Leben kümmern sollte.
Kümmere dich erst um die großen Dinge:
- Golfbälle= Familie, Partnerschaft, Freunde, Gesundheit, wahre Berufung
- Kieselsteine = Wohnung, Haus, Fortbewegung, Garten
- Sand = Alltäglichkeiten, News, Apps, nichts überlebenswichtiges
- Das Bier steht für den Platz für das Getränk mit der/m Freund:in 😉
Wenn du deine Zeit mit Kleinigkeiten verbringst, dann hast du nie Platz für die wichtigen Dinge. Nimm dir Zeit für die Gesundheit, für die wichtigen Beziehungen und dein eigenes Wachstum.
3. COACHING TIPP: So managest du dein Energieglas
3.1 Energiezieher verändern
Diese Fragen helfen dir, zu identifizieren, was Energie schenkt und in welcher Kategorie (wichtig und unwichtig) du sie einteilen kannst.
Nimm dir etwas zu Schreiben.
Linke Seite des Blatts:
- Was zieht dir Energie?
- Welche Gedanken hast du dabei?
- Welches Gefühlt löst es in dir aus?
Sammle alles und dann markiere deine Punkte jeweils nach wichtig (Golfbälle) und unwichtig (Sand).
Was davon kannst du eliminieren? Was kannst du davon reduzieren?
Beispiel: anstatt mit einem negativen Gedanken am Morgen aufstehen oder negativen Nachrichten 5min Meditation.
3.2 Finde deine Ressourcen
Nun nutze die rechte Seite des Blatts und sammle dort, was dir jeden Tag Energie schenkt. Das können kleine und große Dinge sein. Die Menge macht es aus. Du kennst sicherlich schon einige deiner Energiegeber und musst sie nur wieder anfangen zu machen.
4) Diese Energiegeber können dir helfen:
- Tagesablauf und Arbeit:
Mit einem positiven Gedanken am Morgen aufstehen: „heute wird ein guter Tag und ich bin voller Energie und Vorfreude.“
Morgenroutine: gesundes Frühstück, leichte Bewegung (schau mal auf meinen Instagram Account, dort gibt es einen eine Minute Wirbelsäulen Stretch).
Meditation, Lesen und Journalling.
- Bei der Arbeit oder auch zuhause:
Schreibe dir dein Ziel des Tages auf. Am besten drei Dinge. Wie dies am besten geht findest du hier: https://piabaur.de/wie-du-deine-aufmerksamkeit-und-produktivitaet-mit-achtsamkeit-trainierst/
oder hier: 6min Mentalübung – Effektiv Ziele erreichen und Klarheit gewinnen
Generell gilt: Weniger Kaffee, mehr Tee. Je gesünder (wenige Zutaten auf der Verpackung, eat the rainbow) und ausgewogener du dich ernährst, desto mehr Energie hast du.
- Am Abend zum runterfahren und Beziehungen bewusster genießen zu können:
Me-Time:
Fahre dein Nervensystem runter zum Beispiel mit der Muskelrelaxation: https://piabaur.de/stressabbau_muskelentspannung/
Laufe einmal um den Block, lass die Gedanken schweifen oder mache eine achtsame Gehmeditation.
Gehe zum Sport oder betätige dich noch kreativ.
- Beziehungen:
Führt ein schönes, tiefes Gespräch. Nehmt euch 10-30min am Tag (mit Kindern ggf. einmal die Woche) und fragt euch, wie es euch gerade wirklich geht. Was sorgt euch, was macht glücklich, was fehlt?
Lächeln, genauso wie Komplimente geben schenkt Mitgefühl und Kraft. Teste es mal aus.
Spielt etwas gemeinsam, anstatt fern zu sehen.
Diese Tipps können nun helfen, die Antriebslosigkeit zu besiegen und wieder Schritt für Schritt den Tag wieder mit Energie aufzuladen.
Starte erst mal mit ein bis zwei der Tipps pro Monat, damit es zu einer Routine werden kann.
Antriebslosigkeit ist auch mal Okay
Auch ich habe immer wieder Tage, da merke ich, dass ich antriebslos bin. Ich frage mich dann, was hat mir die Energie gezogen? War es der Schlaf, Gedanken oder zuviel von etwas anderem und warum?
Ich nutze meine Kraftressourcen, wie die wichtigen Auszeiten, dem Lesen an der Isar, viel Bewegung, auch mal Alleinsein beim Wandern, Meditation, Journalling (gerade etwas unregelmäßig, aber das ist okay), und sehr erfüllende Beziehungen, die ich in Balance mit dem für mich sein pflege.
Ich tue jeden Tag, auch als Beruf, was ich liebe und versuche weniger Fokus darauf zu legen, was jetzt nervt, als was mir Freude schenkt, wie z.B. diesen Input zu liefern.
Finde deine Energiegeber und eliminiere die Energiezieher, für weniger Erschöpfung und mehr Zufriedenheit und Gesundheit im Leben.
Vielen Dank fürs Lesen. Abonniere gerne den Newsletter, damit du nichts verpasst und hier gibt es die Folge nochmal auf allen Kanälen auf die Ohren mit mehr Beispielen:
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Hier im Sunday Letter findest du außerdem Infos zum Mindfulness und Resilienz Online Seminar ab September: https://piabaur.de/news
Artikel mit Vorlage des Podcast verfasst von Elizaveta Ivanova und Pia Baur
Musiccredit: Filmora
Mental Power. Wie du deine Stärken mit drei Methoden erkennst