„The world will not change by using the same thinking we used to do.“ – Albert Einstein
Wie kann man sein Verhalten ändern, wenn man den täglichen routinären Denkweisen folgt, z.B. weil man jeden Abend vor dem Fernseher sitzt und dadurch danach mal wiederholt unzufrieden ins Bett geht, weil man wieder nicht seiner Passion gefolgt ist oder etwas getan hat, was einem gut tut und das Leben so vor sich hintröpfelt.
Wie man diese Spirale der Unzufriedenheit und vieles mehr löst, kläre ich im heutigen Artikel und vor allem die grundlegende Frage: Warum sollte jeder einen Coach haben und was ist eigentlich Coaching?
Du kannst den Artikel auch im Fully Connected Podcast anhören. Link am Ende der Seite.
Im Podcast unten am Ende der Seite und im Artikel beantworte ich folgende Themen:
Was ist Coaching und vor allem systemisches Coaching?
Was macht ein gutes Coaching und eine gute Coach – Klient Beziehung aus?
Der Unterschied zu Psychotherapie, Beratung und Co. (Minute 14)
Was passiert im Prozess und was ist meine Erfahrung damit? (Ab Minute 22:30)
Welche Coaching Form wende ich an und was hat der Körper und Embodiment damit zu tun?
Bemerken und verändern
Lisa kam zu mir und sagte: „immer wieder drehe ich mich im Kreis. Ich möchte einfach nicht ständig alles kontrollieren müssen und mich dadurch ständig stark stressen. Sondern die Momente, die mich zufrieden machen könnten auch mal genießen. Außerdem bin ich unzufrieden in meinem Job. Ich weiß gar nicht, was ich eigentlich möchte, aber ich gehe mit einem unzufriedenen Gefühl nach und lenke mich ständig ab. Wie kann ich das durchbrechen?“
Da stand sie nun und nach zig Podcasts und Selbsthilfe Büchern, wusste sie, „ich komme irgendwie trotzdem nicht weiter und sowieso nicht ins Tun. Ich brauche Hilfe.“
Gleichzeitig hatte sie aber auch Angst, dass sie vielleicht ihr Leben, welches sie sich kreiert hatte loslassen muss, ob sich die Kosten lohnen und war deswegen eher zurückhaltend, was ein Coaching betraft. „Was wenn ich dann bemerke, dass ich meinen Job verlassen muss oder meinen Partner?“ waren Fragen, die sie sich auch stellte.
Aber da nehme ich dir die Sorgen. Denn Coaching ist ein Prozess, der auf Lösungen beruht und in einem Zeitrahmen stattfindet, in welchem Schritt für Schritt gelöst und entdeckt wird, damit der/die Coachee ihr persönliches Ziel erreicht. Dies bedeutet das Lebensziel, Sitzungsziel oder Coachingziel, welches gemeinsam festgelegt wird. (Mehr Infos hier: Raus aus dem Hamsterrad, 5 Tipps, um dein Bewusstsein und Achtsamkeit zu trainieren)
Zielbeispiele meiner Coachees sind zum Beispiel:
- Ich möchte mehr Grenzen setzen und mich regelmäßiger um mich selbst sorgen.
- Klarheit über meinen beruflichen Weg
- Ich weiß was meine Ziele und Träume sind und folge ihnen.
- Selbstakzeptanz in Aussehen und Verhalten.
- Ich bin gelassen.
- Ich kenne mich und weiß, was meine Stärken und mein Sinn ist.
- Selbstannahme und ich liebe mich selbst.
- Sagen, was ich denke ohne zu verletzen.
- Ich gehe empathischer mit mir selbst um und habe Vertrauen in mich und das Leben (weniger Kontrolle).
Was macht ein (systemischer) Coach?
Ein Coach (ich wende hier die neutrale Version „der Coach“ aus dem englischen an, spricht natürlich beide Geschlechter an) ist eine Prozessbegleiter*in, damit du deine, in dir liegenden Blockaden oder Verhaltensweisen aus Erfahrungen zu lösen, also Mauern zu durchbrechen und für dich passende zielgerichtete Lösungen zu entfalten.
Das Wort „systemisch“ bedeutet, dass wir uns nicht allein auf der Welt befinden, sondern immer in Beziehung mit Menschen, Umwelt und dem Planeten austauschen und dementsprechend dies jeweils Einfluss auf unser Denken, Fühlen, Verhalten und Handeln hat.
Wenn zum Beispiel der Vater anruft und innerlich Druck aufkommt, weil man es ihm immer „beweisen“ muss wird das Familiensystem einen Einfluss gehabt haben oder immer noch haben.
Ein Beispiel für ein Beziehungsystem kann sein, wenn man selbst aus der Haut fährt, wenn Kritik geäußert wird. Dies tut dann primär einem selbst weh und löst negative Gefühle aus. Man projiziert es jedoch oft auf das Gegenüber.
Ein Beispiel kann auch sein, jedes Mal, wenn man an einem Spiegel vorbeiläuft an sich selbst und seinem Aussehen zweifelt und negativen Selftalk betreibt. Auch das ist das innere System der verschiedenen Persönlichkeitsanteile, wo in diesem Beispiel auch die Stimme der Kritikerin sehr präsent ist und widerum negative Gefühle auslöst. Dies gilt es zu erkennen und lösen.
Was unterscheidet Coaching nun von ähnlichen Berufen?
Beratung: ein/e Expert:in in einem Thema, der/die Zustand und Prozess analysiert und Rat gibt, wie die nächsten Schritte aussehen –> Social Media Berater (nennen sich oft Coach), Karriere Berater, Strategie Berater, etc.
Psychotherapie: in Anwendung von Therapiemethoden wird dies bei psychologischen und psychosomatischen Störungen und bei Minderung von Selbstmanagementfähigkeiten eingesetzt.
Mediation: Konflikt Mediator zwischen zwei Parteien, unterstützt bei Verhandlung, wenn Parteien selbst nicht mehr fähig sind.
Mentor:in: Begleiter:in bei Einfindung in z.B. neuen Job, Wachstum im Unternehmen mit eigener vorausgeganger Erfahrung. Ein Coach kann auch die Rolle des Mentors an einem Punkt übernehmen.
Trainer:in: ist Expert:in und Facilitator, unterstützt einen Lernprozess, in welchem das Team vermitteltes Wissen in die Praxis oder ihr System umsetzt (Kommunikationstrainer, Athletik Trainer, Agile Trainer bzw. Berater, bzw. Coach –> hat mehrere Rollen)
Wichtig: Klassischerweise ist ein Coach aber keine Ratgeber:in, sondern unterstützt auf der selben Ebene wie der Coachee sich selbst, beim lösungsorientierten Prozess.
Stell dir vor, der Coach führt beim Walzer durch die Schritte und passt sich flexibel an die Drehungen und Wendungen an, tanzen tut der Coachee aber selbst und lernt die Schritte.
Bei Lisa wäre dies zum Beispiel ein Beleuchten der unbewussten Blockaden und entfalten von Ressourcen und Potenzial, wie Stärken, Kraft und Wege zur Selbstfürsorge, an welche sie selbst gerade nicht zugreifen kann, aber schon in ihr schlummern. Dies ist eine Überzeugung im systemischen Coaching. Die Lösung steckt schon im Coachee und ist durch Erfahrungen und Erlebnisse, sowie Konditionierungen, wie eine Zwiebelschale überdeckt.
Was ist das einzigartige an meiner Form des Coachings?
Das Besondere bei meiner Herangehensweise ist die einmalige Kombination aus systemischen Coaching, achtsamkeitsbasierten – und Yogacoaching. Denn Emotionen und der Körper haben einen enormen Effekt auf unser Verhalten.
Stell dir vor, du bist an deinem Lieblingsort, du richtest dich auf und bist zufrieden und lächelst oder du bist eingekauert auf deinem Sofa in einem dunklen Raum. Beides sind Bilder, Haltungen und Emotionen, die dich sofort beeinflussen.
Die Wissenschaft hat gezeigt, dass der Körper und die Emotionen den größten Effekt auf unser Verhalten und Denken haben. Stehe ich gerade aufgerichtet oder lächle, denken wir anders, als klein und zusammen gekauert und dies kann im Coaching in innere tiefer Ruhe einen großen Einfluss auf das zukünftig erwünschte Verhalten haben und somit Blockaden effektiver lösen. Deswegen wende ich diese Formen immer im Coaching mit an.
Vertrauen und Akzeptanz sind mitunter Basis für eine Coaching Beziehung
Ein guter Coach hat neben seiner Ausbildung und seinem Konzept (siehe 1:1 Coaching), wie bei mir die ganzheitliche Potenzialentwicklung zu einem Leben in Erfüllung und Zufriedenheit und persönliche Bewusstseinsentwicklung um den eigenen authentischen Weg zu gehen. Das heißt ich bin zum Beispiel nicht der Paarcoach (für Themen in Beziehungen ja, aber keine Paartherapie) oder Mütter oder die Beraterin für Selbstständigkeit (nennen sich oft Coaches, dies kann aber auch verschwimmen).
Beidseitige Werte, wie Sympathie, Freiwilligkeit, Harmonie, Akzeptanz und Vertrauen sind die Basis, die auch den Erfolg des Coachings mit beeinflussen. Außerdem akzeptiert der Coach die Wahrheit, also die Lösung , die der Coachee für sich findet, außer sie ist weitab der Realität und hinterfragt auch trotzdem seine eigene Denkweise und Annahme von Lösungen auch selbst ständig und bildet sich natürlich regelmäßig weiter. Wichtig ist, dass ein professionneller Coach den Coachee niemals abhängig macht von Angeboten, sondern zur Selbsthilfe verhilft.
Stell dir vor, dir gegenüber sitzt eine Person, deren Energie oder Ausstrahlung du nicht magst oder sie/er gibt dir Rat bzw. weiß Dinge besser. Vertraue hier deinem Bauchgefühl.
Ein kostenloses, unverbindliches Erstgespräch zur Abklärung von Zielen, beidseitigem kennenlernen und ist unabdingbar und gehört zu jedem seriösen Coaching dazu.
Fühlst du dich wohl, sagt es dir zu, stimmen obige Themen? Dann go for it.
Der Coaching Prozess
Ich wende das COACH Modell für den Prozess an. (Dies ist eines von mehreren Prozessmodellen aus meiner Ausbildung: Tri Power Methode systemisches Coaching bei Way, Institut für ganzheitliche Gesundheit bei Marion Neises.) Mehr Infos
Der Prozess sieht folgendermaßen aus:
Come together: Kennenlernen, Zusammenkommen
Orientierung: Wo ist gerade das Problem? Zielsetzung (oder Zielwiederaufnahme vom letzten Mal)
Analyse: Arbeit in der Tiefe, woher kommt es, Erlebnisse, Ereignisse, Gedanken. Dies variiert je nach Methode und Ziel in seiner Länge.
Coaching: Anwendung der Methodik (mehr dazu in Teil 2) und potentiellem Einsatz von Meditation, Yogahaltung, Achtsamkeitsemethode und Methodiken aus der Psychologie.
Harbour: zurückführen. Aus den Lösungen Handlungen und Aufgaben ableiten. Selbstwirksam werden und im Alltag neu verhalten.
Hier ist wichtig zu erwähnen, dass der Transfer essenziell ist, d.h. wie integriere ich dies nun im Alltag oder welche Übungen nehme ich mit, um das neu erkannte Verhalten, Gefühl oder die Denkweise wie einen Muskel zu trainieren und immer wieder zu reflektieren.
Ziel ist Hilfe zur Selbsthilfe – das geht in mehreren Sitzungen oder auch mal nur in zwei
Es kann aber auch sehr schnell gehen und schon nach einer Sitzung verändert sich eine Einstellung oder eine Entscheidung konnte getroffen werden.
Das Bewusstsein ist immer ausschlaggebend. Manchmal merkt man erst subtil, dass man anstatt auf die Vorwürfe des Partners zu reagieren erst mal durchatmet, was widerum Raum für Reflektion und friedlichem Umgang schafft.
Aus meiner Erfahrung sind neue Umgangsweisen meist nach ca. 10 Wochen- 5 Monate sichtbar, da das Unterbewusstsein etwas Zeit braucht, um neue Verhaltensweisen anzuwenden.
Ziel ist es, dass der Coachee nach Abschluss des Coachings sich eigenständig helfen kann, bei größeren Herausforderungen wieder auf eine Unterstützung zurückgreifen kann, aber die Hilfe zur Selbststärkung das Endziel ist.
Letztendlich geht es darum, dass du wächst und wie Carl Jung so schön sagte:
Until you make the unconscious conscious, it will direct your life and you will call it fate.
Warte nicht bis um Außen etwas passiert, sondern setze dich ans Steuer für dein wunderbares Leben.
TEIL 2 zu Methoden, deine Themen und wie Probleme gelöst werden. Lies direkt weiter HIER
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Mehr Beispiele und Erklärungen im Podcast, viel Spaß beim Anhören und Teilen:
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Musiccredit: Jason Shaw Acoustic Meditation , freemusicarchive.org
Fotocredit: Katrin Winner