Wie du aus einem Tief rauskommst – 6 Selbsterfahrungs-Tipps

Diese Folge ist eine Form von persönlicher, mutiger und verletzlicher Selbstheilung. 6 Tipps, die ich selbst angewendet habe und mir gebe, wenn ich mich in einem Tief, wie jetzt gerade, wo ich diesen Artikel schreibe und die Folge aufnehme, befinde. Ich lasse dich ganz persönlich in mein Tief durch eine Verletzung, aber auch durch eine schwere äußere Situation, die ich gerade spüre teilhaben und wie ich mit diesen sechs Heilmitteln in die Akzeptanz und Schritt für Schritt aus der Dunkelheit ins Licht gehe.

 

Start eines gefühlten Tagebuch Eintrags und meine Gedanken:

Gerade läuft es nicht. Gefühlt nicht nur bei mir, aber bei vielen sind Erschöpfungserscheinungen entweder mental oder physisch vermehrt in Erscheinung getreten.  Ein Gedanke, den ich mit Freundinnen hatte war, dass wir für unser Alter gerade viel zu viel Fokus auf unsere vielen kleinen Krankheiten, mentalen Downs und physischen Wehwehchen legen. Ob dies nun mit der äußeren Situation zusammenhängt oder auch mit dem gefühlt langen Winter kann eine Hypothese sein. Darauf schieben möchte ich es nicht. Sondern aufzeigen, wie ich mich selbst aus dem Tief raushole, dass mich gerade einholt.

 

Denn auch ich fühle mich nicht gut. Mein Körper zeigt mir gerade die Grenzen, die ich selbst missachtet habe in Form von einer Entzündung durch zuviel Reizung auf.

 

Ich, die Bewegung als Lebenselixier braucht, bin genau jetzt darin enorm eingeschränkt. Meine Hüfte ist überlastet, durch zu viel wandern, zu viel Yoga und zu wenig Pause. Die Bewegungszwangspause gerade in der unplanbaren Situation lässt meine Stimmung in den Keller sinken. Für mich persönlich fehlt mein Glückshormon Booster. Ich liebe bewusste Bewegung, wie Tanzen, Wandern und Yoga. Sie sind für mich mehr als nur ein Sport. Naturverbindung, Selbstverbindung, emotionaler Ausdruck. Nicht nur, dass ich auch Schmerzen habe, aber sondern die Dinge, die mir Energie, Balance und Ausgleich schenken, sind gerade nicht möglich.

 

Es bleiben ein paar kleine Sachen, die aber auch nur eingeschränkt möglich sind. Dies zehrt an der Energie und viel Motivation für Dinge, wie Strategie, Backoffice etc. die mir nicht so gut liegen (wie zb. Coaching, Workshops, Vorträge, die ich liebe), haben mehr Fokus und ich keine Kraft dafür. Das frustriert mich.

 

 

„Du musst doch nach Außen hin besser sein, du bist doch Coach“

 

Ich denke dann, „hey du bist doch Coach, Achtsamkeitsleiterin und Yogalehrerein, du musst das besser wissen und können. Du hast alle Tools an der Hand. Du hast tolle Routinen.“ Aber auch ich bin zu erschöpft, um mich gerade aufzuraffen und der große Impact fehlt.

 

Die Tipps, die ich selbst gebe fühlen sich manchmal wie ein Witz an. Trotzdem gebe ich sie, weil ich weiß, dass sie helfen. Und jede/r, die/der sie macht, feiere ich wirklich! #proudcoachmoment

 

Manchmal hinterfrage ich mich als Coach. Eine innere kritische Stimme wird laut, wenn ich nicht gelassen genug bin. So vieles hat sich verändert und trotzdem fühle ich mich gefühlt gerade jetzt fünf Jahre zurückversetzt in die Zeit, wo noch Stimmen in mir mich unbewusst in die Anpassung und ständigem Druck geleitet haben. Auch wenn sich, während ich das gerade schreibe, sofort ein bewusster Gedanke, eine innere Weisheit, die ich kennengelernt habe hineingrätscht: „hä Pia, du weißt tausende Hilfsmittel mehr, du bist total weiter entwickelt, du gehst mit dir anders um, du hast ein gutes Umfeld und auch du weißt, wie du dir helfen kannst.“

 

 

Bewusstsein heißt Wachstum

 

Dieses Bewusstsein, welches wir im Yoga auch Cit nennen und welches wir auf der physischen Ebene durch Ansteuern von Muskeln, Erkennen auf gedanklicher und emotionaler Ebene und  durch „nicht identifizieren“ lernen und auf feinstofflicher Ebene durch den Atem in verschiedene Bewustsseinszustände u.a. dem „Nichts“ kommen können, hilft dabei Tiefs zu erkennen und auch schneller herauszukommen.

 

Auch, wenn dann im nächsten Moment wieder die Ego Stimme (Ahankara) laut wird: „puh, auch das Schreiben hier gerade kostet Energie. Was mache ich hier eigentlich und kann und will ich das veröffentlichen? Denken dann andere nicht (trotz der tollen Erfahrungen der Coachees, siehe Testimonials), dass ich kein guter Coach bin, weil ich mein Leben gerade außerhalb der Coachings nicht vorbildlich führe?“

 

Es ist ok. Ich und du, wir sind Menschen. Jede/r hat das Chaos im Kopf. Und diese Erfahrung macht uns stärker. Wie kann ein Coach, Menschen coachen, wenn sie/er nicht durch die Erfahrungen gegangen ist und diese bewältigt hat.

 

Was ist heute nur bei mir anders: Genau der Mut zur Verletzlichkeit, die ich durch die Reflektion zeige, zeigt, dass ich gewachsen bin und mehr und mehr Bewusstsein in mir habe.

 

Nun, wo stehe ich jetzt und wo stehst du vielleicht?

Das System, welches vielleicht bis vor kurzem funktioniert hat, ist gerade nicht im Lot und Unsicherheit zehrt an allen Nerven. Kennst du das auch?

 

 

6 Selbsterfahrungs-Tipps, die mir gut tun und dir vielleicht auch:

 

  1. Wie geht es mir – check in mit dir selbst

 

Die dunkle Stimmung muss nicht generell von physischen Schmerzen herrühren (kann aber sein), die ja oft ein Zeichen für Disbalance nicht nur im Körper sind. Sondern können durch mentale Tiefs, die z.B. oft durch äußere Situationen hervorgerufen werden.

Ängste, Sorgen, Stress und Unruhe lösen Gedanken aus bzw. vice versa Gedanken lösen diese Emotionen aus, die richtig Energie ziehen können. Auch wenn dies meist unbegründete Gedanken sind. Sie sind halt da. Und können die Stimmung wie einen Regentag mit sehr dunklen Wolken eintauchen.

Tipp:

Anstatt dich abzulenken, nimm dir ein paar Minuten, entweder mit einem Journal oder während du alleine spazierst um innezuhalten. Check in deinen Körper, wie er sich anfühlt, deine Emotionen, was ist gerade da und deine Gedanken. Welche Worte erzählst du dir selbst? Identifizierst du dich damit?

 

  1. Warten, vorbeiziehen lassen.

 

Sofort zu reagieren, ist wie ein wütendes Baby, dass einfach anfängt alles rumzuwerfen und es nachher zu bereuen. Früher als Teenager habe ich oft in meinem Zimmer aus Wut meine Stifte herumgeworfen, bis ich gemerkt habe: ich muss es aufräumen. Also habe ich gelernt mich davor zu stoppen und die Wut anders zu beruhigen. Heute gehe ich manchmal aus Frust zum Kühlschrank und esse unbewusst irgendeinen Kram. Macht auch keinen Sinn. Denn zuviel und dies unbewusst kann krank machen.

Tipp:

Mir hilft dann zu Atmen. 10 Atemzüge ein und ausatmen. Und aktiv mir selbst zu sagen: ich atme ein und ich atme aus. Ich spüre dann wieder den Körper, anstatt die Emotion explodieren zu lassen. Wenn Trauer da ist, dann darf sie auch da sein und ich weiß, sie zieht wieder vorbei. Der Atem ist dein bester Freund.

 

  1. Alltägliche kleine Aufgaben machen

 

In einem Tief, fallen die großen zukunftsträchtigen Fragen und Projekte einem sehr schwer. Denn diese brauchen Disziplin und Kraft.

Tipp:

Jedoch kannst du Zufriedenheit finden, in dem du jeden Tag möglicherweise für dich „banale Dinge“ machst, wie sortieren, ausmisten, ein Regal montieren, Abwasch machen. Dabei kannst du auch Abstand schaffen. Schaue, was dir im Moment gut tut.

 

  1. Negative Vibes und Medien abschalten und minimieren

 

Ich habe mich auch dabei erwischt, wenn es mir nicht gut geht, Nachrichten zu lesen und Dinge zu machen, die mir nicht gut tun.

Wir haben oft die Tendenz, Medien zu konsumieren, die die negative Stimmung noch verstärkt. Was löst es in dir aus, wenn du die Schlagzeilen liest: Der nächste Lockdown wird verlängert, Korruption in der Politik, wir erreichen die Klimaziele nicht. Das sind alles Nachrichten, die die Stimmung noch mehr vermiesen können. Stop! Das bringt nichts und als Mensch tendieren wir zu negativen Nachrichten.

Tipp:

Ausschalten. Stop scrolling.

Ein gutes Buch nehmen oder schöne Musik hören. Das bringt die Stimmung meist auf eine Stufe höher.

Eine Badewanne einlaufen lassen und einfach genießen.

 

 

  1. Positive, wertschätzende Beziehungen, alles andere kann warten

 

Es gibt Menschen, die einem mehr Energie ziehen als geben. Je sensibler bzw. bewusster man ist, desto mehr bemerkt man dies. Diese wollen ungefragten Rat geben, bringen tosische Positivität wie „ach, das geht schon vorüber, anderen geht es noch viel schlechter als dir, andere Mütter haben auch schöne Söhne…“. Sie wissen oft vieles besser, finden die Lösungen für dich, wollen halt „Zeit vertreiben“, weil du eine gute Zuhörer*in bist oder sind selbst in einer Opferhaltung. Stop!

 

Tipp:

Du darfst dir erlauben, dich nur mit Menschen zu umgeben, die dich regenerieren lassen, die dir gut tun. Da sind für dich, wo du sein darfst und dich gehört fühlst.

Trau dich ein Nein zu sagen. Und deinen happy Circle um dich aufzubauen.

Das mag bedeuten, dass du dann tatsächlich mehr freie Zeit hast. Und nutze diesen Raum für dich.

 

  1. Fokussiere dich auf deinen Weg und deine Ziele

 

Gerade, wenn es einem nicht gut geht, vergisst man oder will die eigene Mission nicht erkennen. Der Glaube geht oft verloren, dass man Dinge in der Welt, für sich oder andere verändern möchte.

Den Fokus wieder umzushiften, auf das, was dich antreibt, den Blickwinkel darauf zu verändern (ggf. auch durch Coaching, wenn dir das selbst gerade schwer fällt). Das hilft wieder das große Ganze zu sehen. Wenn du die obigen Dinge tust, kann das aufgewühlte Meer wieder zur Ruhe kommen und du siehst wieder klarer auf den Sand. Da ist das Licht.

Das ist noch für deine Seele gut:

Und letztendlich übe dich in positivem Self-Talk mit einer 10minütigen Übung für Selbstmitgefühl:

Wie du mit Niederlagen umgehst – stärke dein Selbstmitgefühl inkl. 15min Meditation

 

Und das Licht ist immer da! Vertraue dir.

 

Diese Selbstmitgefühl zu trainieren, bedeutet wiederum Bewusstsein über die Gedanken zu haben und mit sich selbst (auch laut) zu sprechen.

Hier lernst du mehr über Selbstmitgefühl.

 

Hier kannst du meine Erfahrung nochmal persönlich anhören: 

 

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Mehr Infos aus dem Podcast:

NEU Connect mit besserer Kommunikation – die Beziehung zu dir und anderen wertschätzend aufbauen-, Sonntag 09.05.21
Das neue Seminar für wertschätzende Kommunikation und Erkennung deiner Bedürfnisse findet in München im Seminarraum wieder statt.
Möchtest du deine Bedürfnisse erkennen und kommunizieren können und dabei friedvoll und harmonisch bleiben? Dann:
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Musiccredit: Filmora

Fotocredit: Canva

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